Die Spitze der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zum Streik im Güter- und Personenverkehr der Deutschen Bahn aufgerufen. Der Ausstand im Personenverkehr ist für den Zeitraum von Dienstag, 05. Mai 2015, 2:00 Uhr bis Sonntag, 10. Mai 2015 9:00 Uhr angekündigt.
Die Vorboten des Streiks in Deutschland waren am 04. Mai 2015 auch in
Zürich HB zu sehen:
Ausfall des CityNightLine nach Hamburg inkl. Kurswagen nach Amsterdam Foto: Marcel
Manhart
Bei der Deutschen Bahn hat der achte Lokführerstreik begonnen. "Der Streik im Güterverkehr ist angelaufen", sagte eine Bahnsprecherin. Das Unternehmen erwartet, dass während des fast sechstägigen Ausstand nur etwa die Hälfte der sonst üblichen Zahl an Güterzügen unterwegs sein wird. Nach dem Streikaufruf der Lokführergewerkschaft GDL soll um 02:00 Uhr auch der Personenverkehr fünf Tage lang bis Sonntagmorgen bestreikt werden. Noch nie wurde der Personenverkehr in Deutschland so umfassend bestreikt. Die Rufe nach einer Schlichtung werden immer lauter - doch die GDL bleibt hart.
Bahn: Ein Drittel der Fernzüge soll fahren
Die Bahn veröffentliche derweil einen Ersatzfahrplan im Fernverkehr: Die Pläne gelten zunächst für Dienstag und Mittwoch. Demnach sollen ein Drittel der Fernzüge trotz der Streiks fahren. Man werde alles unternehmen, um die Auswirkungen für die Kunden so gering wie möglich zu halten. Dennoch müsse mit starken Beeinträchtigungen gerechnet werden. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber warf der GDL ein "überflüssiges Muskelspiel" vor und kritisierte den Streik als "überzogen".
Streik beeinträchtigt Verbindungen ab der Schweiz
Der Streik hat grosse Auswirkungen auf den grenzüberschreitenden Verkehr. Von heute Dienstag bis Sonntagmittag, 10. Mai 2015, fallen zahlreiche Züge ab den Schweizer Grenzbahnhöfen aus. Die SBB empfiehlt Reisenden, sich kurzfristig über die aktuelle Situation zu informieren. Im Bahnverkehr innerhalb von Deutschland müssen Reisende deshalb mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Auch im Güterverkehr kommt es zu Einschränkungen. Der Bahnverkehr innerhalb der Schweiz ist vom Streik nicht betroffen, auch verkehren alle Züge der SBB GmbH Deutschland planmässig.
Alle Nachtzüge der City Night Line fallen aus. Im ICE -Verkehr ist mit zahlreichen Ausfällen zu rechnen. Auch die Regionalverbindungen nach Freiburg im Breisgau und Offenburg sind vom Streik betroffen
Die IC von und nach Stuttgart fallen aus. Bahnkunden reisen über Basel und Karlsruhe
Die EC von und nach München fallen zwischen Bregenz und München aus. Bahnkunden reisen über Basel und Karlsruhe sowie Innsbruck. Die IC-Busse zwischen Zürich und München verkehren nach Fahrplan, eine Platzreservation ist obligatorisch.
Die SBB empfiehlt Reisenden nach Deutschland, sich kurzfristig über die Situation zu informieren
Aktuelle Informationen gibts im Internet auf www.sbb.ch/166 oder auf www.bahn.de/liveauskunft. Detaillierte Angaben sind zudem auch beim telefonischen Rail Service 0900 300 300 (CHF 1,19/Min. aus dem Schweizer Festnetz) oder bei den Mitarbeitenden der SBB am Bahnschalter erhältlich.
Kostenfreie Erstattungen von Fahrkarten aufgrund streikbedingter Zugausfälle
Fahrgäste, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht wie geplant durchführen können, können ihre Fahrkarte und Reservierung im DB Reisezentrum oder in den DB Agenturen kostenlos erstatten lassen. Fahrgäste, die ihre Reise nicht antreten, können ihr Ticket auch nach dem ersten Gültigkeitstag erstatten lassen. Alternativ können Reisende den nächsten - auch höherwertigen - Zug nutzen. In diesem Fall wird bei zuggebundenen Angeboten, wie beispielsweise Sparpreis-Tickets, auch die Zugbindung aufgehoben. Ausgenommen hiervon sind regionale Angebote mit erheblich ermäßigtem Fahrpreis (Schönes Wochenende-, Quer-durchs-Land- oder Länder-Tickets) sowie reservierungspflichtige Züge.
Ergänzend zu den freiwilligen Kulanzregelungen der Deutschen Bahn können die betroffenen Fahrgäste auch die gesetzlichen Fahrgastrechte in Anspruch nehmen. Für Zeitkarten gelten die tariflichen Umtausch- und Erstattungsbedingungen. Für Verbundfahrkarten kommen die Beförderungsbedingungen der jeweiligen Verkehrsverbünde zur Anwendung.
Die Mitarbeiter in den DB Reisezentren und an der DB Information helfen bei Fragen gerne weiter.
Zusätzlich zur allgemeinen Servicenummer unter 0180 6 99 66 33 (20ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 60ct/Anruf) ist ab sofort die kostenlose Servicenummer unter 0800 099 66 33 geschaltet.
Erstattungswege
Fahrkarten, die in einem DB Reisezentrum, einer DB Agentur oder am DB Automaten gekauft wurden, können nur im DB Reisezentrum oder einer DB Agentur erstattet werden. Weiterhin gelten die regulären Fahrgastrechte.
Erstattung von Online-Tickets:
Mit dem diesem Formular können Sie sich zur Erstattung Ihres Online-Tickets an die Deutsche Bahn wenden.
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